Datenanalyse im Einkauf: Der Leitfaden für datengestützte Beschaffung

Datenanalyse im Einkauf

Datenanalyse ist der Turbo für Ihren Einkauf. Sie verwandelt Rohdaten in verwertbare Erkenntnisse, um Kosten zu senken, Risiken zu minimieren und die Lieferantenleistung strategisch zu optimieren. Wer heute im Einkauf wettbewerbsfähig sein will, muss von reaktiven, manuellen Prozessen auf eine proaktive, datengestützte Entscheidungsfindung umstellen.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Datenanalyse im Einkauf?
  2. Die Top 3 Anwendungsbereiche
  3. Die 4 Schritte zum Daten-Erfolg
  4. Fazit: Die Zukunft ist datengestützt
  5. FAQ zur Datenanalyse im Einkauf

 

1. Was ist Datenanalyse im Einkauf?

Datenanalyse im Einkauf
Datenanalyse im Einkauf
Die Datenanalyse im Einkauf, im internationalen Kontext auch bekannt als Procurement Analytics, ist das umfassende Feld der systematischen Sammlung, Aufbereitung, Auswertung und Interpretation aller einkaufsrelevanten Daten.

Die Spend Analysis (Ausgabenanalyse) ist dabei die grundlegendste und wichtigste Form der Datenanalyse, da sie sich auf die detaillierte Klassifizierung und Analyse der historischen Ausgaben konzentriert. Sie dient als Fundament für alle weiteren, komplexeren Analysen.

  • Ziel: Fundierte, objektive Entscheidungen zu treffen statt sich auf Bauchgefühl oder historische Einzelfälle zu verlassen.
  • Datenbasis: Preise, Einkaufsmengen, Lieferantenleistung, Lieferzeiten, Vertragsbedingungen, Markttrends und interne Bedarfsdaten.
  • Der Wandel: Von einfachen Excel-Auswertungen (Deskriptive Analytik, z. B. reine Spend Analysis) hin zu modernen Verfahren wie Advanced Analytics (Prädiktive/Präskriptive Analytik), die Trends vorhersagen und optimale Handlungsanweisungen liefern.

 

2. Die Top 3 Anwendungsbereiche

Datenanalyse schafft in diesen Bereichen den größten Mehrwert:

 

1. Kosten- und Spend-Analyse

  • Fokus: Klassifizierung der Ausgaben, Erkennung von Preisausreißern und Spend-Pools, Bündelungspotenziale.
  • Nutzen: Sofortige Kostensenkung durch bessere Verhandlungsgrundlagen und Konsolidierung.

 

2. Lieferantenmanagement

  • Fokus: Messung von Performance (Qualität, Liefertreue), Bewertung von Risiken (Finanzen, Compliance), Vertrags-Compliance.
  • Nutzen: Risikominderung und Aufbau strategischer Partnerschaften; Identifizierung von Top- und Flop-Lieferanten.
  • Ratgeber Strategisches Lieferantenmanagement (SRM)

 

3. Bedarfs- und Marktanalyse

  • Fokus: Prognose des zukünftigen Bedarfs, Analyse von Rohstoffpreisen und Marktentwicklungen.
  • Nutzen: Bessere Planung von Bestellungen und Lagerbeständen; Nutzung günstiger Beschaffungszeitpunkte.

 
Wünschen Sie hierzu eine Kurzberatung – kostenlos & unverbindlich?  

3. Die 4 Schritte zum Daten-Erfolg

1. Datenerfassung und -bereinigung

 

Aktion: Etablieren Sie einen Single Source of Truth. Bereinigen und standardisieren Sie die Daten – das ist die wichtigste Grundlage! Herausforderung: Daten sind oft inkonsistent (z.B. unterschiedliche Schreibweisen für denselben Lieferanten) und über verschiedene Systeme (ERP, Excel, separate Tools) verteilt.

 

2. Klassifizierung und Strukturierung

Aktion: Nutzen Sie Klassifizierungssysteme (z.B. UNSPSC oder eine eigene Warengruppenstruktur), um Ihre Ausgaben eindeutig und hierarchisch zuzuordnen (z.B. Warengruppe -> Untergruppe -> Artikel). Herausforderung: Um Ausgaben zu vergleichen, müssen gleiche Artikel gleich benannt sein.

 

3. Analyse und Interpretation

Aktion: Wenden Sie statistische Verfahren an. Tools (BI-Tools, spezialisierte Einkaufstools) helfen, Muster und Anomalien zu erkennen (z.B. Preisabweichungen im Zeitverlauf oder Lieferantenkonzentrationen). Herausforderung: Aus Zahlen Fakten machen.

 

4. Visualisierung und Aktion

Aktion: Erstellen Sie übersichtliche Dashboards. Leiten Sie aus den visualisierten Daten konkrete Handlungsanweisungen ab (z.B. “Verhandlungsbedarf bei Warengruppe X um 15%”). Herausforderung: Erkenntnisse müssen leicht verständlich an Entscheidungsträger kommuniziert werden.

 

4. Fazit: Die Zukunft ist datengestützt

“Die größte Herausforderung im modernen Einkauf besteht nicht darin, Daten zu sammeln, sondern sie intelligent zu interpretieren, um aus Chancen messbare Ergebnisse zu machen.”

Datenanalyse ist kein optionales Feature, sondern ein strategischer Imperativ für den modernen Einkauf. Sie ermöglicht den Wandel vom reinen Besteller zum strategischen Wertschöpfer, der nicht nur Kosten senkt, sondern auch aktiv zu Innovation, Risikominimierung und Unternehmenswachstum beiträgt. Starten Sie mit der Bereinigung Ihrer Spend-Daten – das ist der schnellste Weg zu sichtbaren Erfolgen.

 

5. FAQ zur Datenanalyse im Einkauf

Was ist der Unterschied zwischen deskriptiver und prädiktiver Analyse im Rahmen der Datenanalyse im Einkauf?

Die deskriptive Analyse beschreibt, was passiert ist (z.B. “Wie viel haben wir letztes Jahr für Schrauben ausgegeben?”). Die prädiktive Analyse sagt voraus, was passieren wird (z.B. “Wie werden sich die Stahlpreise in den nächsten 6 Monaten entwickeln?”). Beide sind entscheidende Säulen der modernen Datenanalyse im Einkauf.

Benötigen wir spezielle Software für die Datenanalyse im Einkauf?

Ja, für eine tiefgreifende und automatisierte Datenanalyse im Einkauf sind Tools notwendig. Einfache Analysen starten oft mit Excel, aber für große Datenmengen und Advanced Analytics sind Business Intelligence (BI) Tools (wie Tableau, Power BI) oder spezialisierte E-Procurement-Lösungen unerlässlich, um die volle Leistungsfähigkeit der Datenanalyse im Einkauf auszuschöpfen.

Welche konkreten KPIs lassen sich durch die Datenanalyse im Einkauf optimieren?

Die wichtigsten Kennzahlen sind die Einsparquote (Savings Rate), die Liefertermintreue (On-Time Delivery), die Fehlerquote (Defect Rate) und die Einhaltung von Verträgen (Contract Compliance Rate). Die Datenanalyse im Einkauf liefert die Grundlage, um diese Metriken kontinuierlich zu verbessern.

Wo fangen wir mit der Datenanalyse im Einkauf an, wenn unsere Daten chaotisch sind?

Beginnen Sie mit dem wichtigsten und am einfachsten zu bereinigenden Datensatz: Ihrer Spend Analysis. Konzentrieren Sie sich auf die Warengruppen, die den größten Anteil an Ihrem Gesamtbudget ausmachen (Pareto-Prinzip / 80/20-Regel). Der Fokus auf diese Top-Warengruppen liefert schnell die größten Erfolge für Ihre Datenanalyse im Einkauf.

Kontakt